Die Definition zum Nachlesen
Könnt oder wollt ihr das Video gerade nicht anschauen? Dann gibt's hier noch einmal den Text zum Nachlesen:
Was bedeutet Barrierefreiheit überhaupt?
“Barrierefreiheit” in der digitalen Welt – also bei Software, Apps und Websites – bedeutet schlicht und einfach, dass alle Menschen diese benutzen können und nicht ausgeschlossen werden, nur weil sie zum Beispiel nicht oder nicht besonders gut sehen können.
Wie sieht barrierefreies Design konkret aus?
Gute Frage. Bleiben wir mal beim Beispiel von Menschen mit Sehbehinderungen: Barrierefreies Design stellt hier z. B. sicher, dass Texte und Bilder von allen erfasst werden können, weil
- erstens die Schriftfarbe von Texten einen hohen Kontrast zur Hintergrundfarbe hat,
- zweitens die Schriftgröße angepasst werden kann und weil
- drittens alle Elemente logisch angeordnet und verständlich benannt wurden, damit auch Screenreader, also Vorlese-Programme, den Aufbau und die Inhalte auf dem Bildschirm verständlich wiedergeben können.
Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Bilder von Websites im Code eine kleine Beschreibung haben, in der steht, was auf dem Bild zu sehen ist.
Und wem bringt das alles etwas?
Hand aufs Herz: Die Frage, die sich viele von euch heimlich fragen, ist eigentlich eine andere, oder? Nämlich diese:
Lohnt sich der ganze Aufwand, barrierefrei zu designen, für die paar Leute, die davon dann profitieren?
Es ist nämlich ein leider verbreiteter Irrglaube, dass Barrierefreiheit nur den wenigen Menschen zugutekommt, die irgendwelche dauerhaften Behinderungen haben. In Wirklichkeit sind dies erstens aber gar nicht so wenige – und zweitens profitieren nicht nur sie, sondern wir alle. Bei unserem Beispiel von eben heißt das konkret:
- Wenn Texte gut lesbar sind, weil sie einen hohen Kontrast haben, können wir alle sie auch bei schwierigen Lichtverhältnissen besser erkennen, z. B. wenn die Sonne gerade blendet.
- Wenn die Elemente einer Website logisch angeordnet sind, ist es für Suchmaschinen einfacher, sie auszulesen, was dazu führt, dass wir sie besser finden können.
- Und wenn Bilder mit Beschreibungen versehen werden, profitieren wir alle davon, wenn z. B. unterwegs mal das Internet hakt und die Bilder nicht geladen werden können.
Deshalb ist barrierefreies Design aus gleich zwei wichtigen Gründen ein elementarer Bestandteil bei der Entwicklung digitaler Produkte:
Erstens, weil wir nur so sicherstellen, dass wir niemanden ausschließen, und zweitens, weil wir letztendlich alle in bestimmten Situationen von den barrierefreien Maßnahmen profitieren.
Mehr Infos und hilfreiche Links
In 90 Sekunden kann man natürlich nur an der Oberfläche kratzen. Falls ihr jetzt neugierig geworden seid und tiefer einsteigen wollt, sind hier ein paar Möglichkeiten dazu:
Portal “barrierefreies Design”
Das Team der Agentur “pepper” hat das Portal “barrierefreies.design” ins Leben gerufen und bietet dort umfangreiche Infos zu dem Thema an. Die Website hat auch einen eigenen Blog, dessen Artikel einzelne Aspekten der Barrierefreiheit näher beleuchten.
Zum Portal "barrierefreies Design"
Info-Seite der Aktion Mensch
Auch die Seite der Aktion Mensch widmet sich dem Thema und bietet einen Leitfaden sowie hilfreiche Tools, mit denen man die eigene Website in punkto Barrierefreiheit auf Herz und Nieren prüfen lassen kann.
Inklusives Design für Windows-Apps
Wenn ihr Software für Microsoft Windows entwickelt, bietet Microsoft euch Tipps und Anleitungen für inklusives Design an. Viele davon sind jedoch nicht nur für Windows, sondern alle Plattformen hilfreich und sinnvoll.
Arbeitskreis Barrierefreiheit der German UPA
Habt ihr Lust, das Thema Barrierefreiheit im Software-Design aktiv voranzutreiben und mitzugestalten? Dann macht gerne beim Arbeitskreis Barrierefreiheit der German UPA mit! Euer Engagement wird dabei helfen, dieses wichtige Thema zu verbreiten und noch mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen: